Berlin Trio Plays Mathias Husmann
KV 3104
Im Juni 2013 feiert der Hamburger Dirigent und Komponist Mathias Husmann seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben KLANGVISION und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) das „Berlin Trio“ mit der erstmaligen Einspielung verschiedener Kammermusiken des Hamburger Komponisten beauftragt: „Trio“, „Humoresken“ sowie die Solostücke „Fantasie und Capriccio concertant“ (Violine) und „Fantasie“ (Violoncello). Beim Label KLANGVISION ist diese Produktion nun als CD erschienen und ab Juni 2013 im Handel erhältlich.
Das Berlin Trio
Die Mitglieder des Berlin Trio blicken auf eine langjährige Laufbahn als internationale Solisten zurück und verfügen insbesondere bei der Interpretation zeitgenössischer Kompositionen über hohe Kompetenz. Die Violinistin Christiane Edinger ist Mitglied der Hamburger Akademie der Künste und wurde für ihre künstlerischen Leistungen mit dem Musikpreis der Stadt Berlin und dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Der Pianist Klaus Hellwig leitet eine Meisterklasse für Klavier an der Berliner Universität der Künste. Der katalanische Cellist Lluís Claret ist ein gefragtes Jurymitglied internationaler Wettbewerbe, sein Repertoire beinhaltet auch Erstaufführungen und ihm gewidmete Werke.
Das „Berlin Trio“ mit Prof. Christiane Edinger (Violine), Lluís Claret (Violoncello) und Prof. Klaus Hellwig (Klavier) gab sein Debüt 2007 in Los Angeles. Es folgten Konzerte in Berlin, München, Hamburg und Konzertreisen nach Korea. 2008 spielte das Ensemble die Klaviertrios von Eduard Franck ein, 2013 nun „Trio“, „Humoresken“ und Solostücke für Violine und Violoncello von Mathias Husmann.
„Musik als wortlose Mitmenschlichkeit - wie schön, dass es sie gibt.“
Dieser Satz stammt von Mathias Husmann. Er ist, unabhängig davon, dass es die Tonkunst natürlich auch als wortgebundene Mitmenschlichkeit gibt – und keiner weiß das besser als der dem Vokalen sehr verbundene Komponist - ein so schönes wie bezeichnendes Bekenntnis zur kommunikativen Funktion von Musik; nicht zuletzt der reinen Instrumentalmusik. Husmanns Komponieren beweist das nachdrücklich. Der Umgang mit Formen, Tönen und Techniken ist ihm nur bedingt ein vorrangig handwerklicher. Vielmehr erweisen sich seine Werke als ganz von persönlichem Erleben geprägte Mitteilungen, für deren Eindringlichkeit und Erlebnisdichte er eine musiksprachlich eigene Darstellungsweise gefunden hat. Aus der professionellen Vertrautheit mit allem, was das Komponieren betrifft, sowie einem gewaltigen Erfahrungsschatz als Interpret am Klavier und vor dem Orchester erwächst ihm eine Fülle von Möglichkeiten gestalterisch variablen Umgangs mit Formen und musikalischem Material, die sich bislang in den Bereichen Sinfonik, Oper, szenische Kantate, Lied und vielfältigen Kammermusikbesetzungen zu einem schon beeindruckenden Œuvre verdichten.
Husmanns Prägung ist von Hause aus eher romantisch. Das aber versteht sich lediglich als Ausgangspunkt für eigene Vorstellungen. Sie ergeben in der deutlich subjektiv ausgeprägten Verbindung von altmeisterlich perfekt gehandhabten überlieferten Formen und Verfahren mit denen der als vorbildhaft empfundenen Kunstfertigkeit etwa eines Günther Bialas und der „Wahlverwandtschaft“ mit Maurice Ravel (technische Perfektion), Paul Hindemith (flexible Materialbehandlung) und Jean Sibelius (emotionales Unterbewusstsein) eine ganz individuelle, „in eigener Weise tonale“ Musik – so der Komponist selbst.
Husmann scheut weder die durchsichtig klare Zeichnung linearen musikalischen Denkens noch den gelegentlich fast distanzlos scheinenden postmodern „romantischen“ Vollklang unverblümt gefühlsbetonten Empfindens. Die große, ausufernde pathetische Geste ist ihm ebenso eigen wie eine Vorliebe für die durchorganisierte Struktur und die Folgerichtigkeit formaler Abläufe. Er vermag hier und da melodisch-harmonisch durchaus dem anspruchsvollen Ohr zu schmeicheln, verfügt aber auch über eine musiksprachliche Palette von recht unorthodoxem Zuschnitt: voller ungewöhnlicher Skalen und sehr herbem, kaum noch tonalem Zusammenklang. Wer diese gewaltige Spanne ausloten möchte, der greife zur Oper „Zugvögel“ und Werken für ein Soloinstrument als den vielen Seiten e i n e r Medaille. Dass dieser auch der unverkennbare Hang zum Musikantischen innewohnt, bleibe nicht unerwähnt. Ebenso wenig die Absicht, die eigene Musik als sehr intimen Teil einer absichtsvollen Selbstentäußerung zu betrachten – ganz im Sinne unaufdringlicher, aber selbstverständlicher wortloser Mitmenschlichkeit. (Auszug aus dem CD-Booklet, Autor: Ekkehard Ochs)
TRIO FÜR VIOLINE, VIOLONCELLO UND KLAVIER (1982)
Track | Title | Length | Play |
---|---|---|---|
01 | Fantasie – Andante sostenuto | 09:43 | |
02 | Scherzo – Allegro agitato e misterioso | 05:04 | |
03 | Elegie – Largo espressivo | 04:57 | |
04 | Burleske – Allegro giocoso | 06:12 |
FÜNF HUMORESKEN FÜR VIOLINE UND VIOLONCELLO (2008)
Track | Title | Length | Play |
---|---|---|---|
05 | Allegro giusto | 02:32 | |
06 | Allegro giocoso | 02:15 | |
07 | Allegro severo | 02:37 | |
08 | Allegro leggiero | 02:19 | |
09 | Allegro furioso | 02:08 |
FANTASIE UND CAPRICCIO CONCERTANT FÜR VIOLINE SOLO (1998)
Track | Title | Length | Play |
---|---|---|---|
10 | Fantasie | 10:40 | |
11 | Capriccio | 09:09 |
FANTASIE FÜR VIOLONCELLO SOLO (2007)
Track | Title | Length | Play |
---|---|---|---|
12 | Unruhig | 03:32 | |
13 | Grimmig | 01:46 | |
14 | Ruhig | 03:34 |